Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Die Absicht des Kreuzes 103 Immer wieder entzieht uns der Herr vorübergehend die von Ihm geschenkten Gaben, damit wir bleibend erkennen, dass Er und nicht wir es sind, der alles in allen wirkt. Manchmal geht es auch um die Frage: „Folgst du mir mit demselben Fleiss auch ohne diese Gabe nach?“ Oder besser gesagt: „Darf Ich dir, ganz unabhängig von der äusseren Lage, zu jeder Zeit denselben Fleiss ins Herz legen?“ Weisst du, wie man in eine geistliche Krise gerät? Sage nur: „ICH!“ Sage nur: „Dieses oder jenes wird mir nicht wieder passieren!“ oder: „Dies habe ich jetzt aber begriffen!“. Wenn immer wir selbstsicher reden, müssen wir in Kürze erkennen, wie töricht wir geredet haben. Dann werden auch wir, „ehe der Hahn kräht“, dreimal das Gegenteil bewiesen haben. Wer- den wir das Kreuz künftig verständiger annehmen? Werden wir es jederzeit dankbar und liebevoll aufnehmen, im Wissen, dass es die Verheissung der vollen Erlösung in sich trägt? Wo immer uns das Kreuz begegnet, hat uns der Heilige Geist zuvor das schöpferische „Sei geheiligt!“ zugerufen. Wenn wir uns willig und vertrauend von diesem schöpferischen Wort treffen lassen, wird uns mühelos jede „Sünde“, jeder „natürli- che Import“ sowie auch jede andere Art von Hindernis unter die Füsse gelegt sein. Das Kreuz aber sucht uns so lange heim, bis alles in allem von Christus allein durchdrungen ist. Es kann somit keine Vollendung geben, bevor nicht alles unter dem Kreuze liegt, oder mit anderen Worten gesagt: bevor nicht Christus alles in allen geworden ist (Kol. 1,28) 1 ! Datum der Erstveröffentlichung: Juni 1987 1 „Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.“

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