Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Gläubig oder glaubend? 11 hatte mein neues Leben noch mit Kampfanzug, Gewehr und Bajonett zu tun? Aber da ich nun halt einmal in diese miss- liche Lage geraten war, was sollte ich tun? Oh, ging das zu und her! Befehle über Befehle, einer unangenehmer als der andere, dazu Kälte, Nässe, Nachtwachen, üble Laune, Dreck, harte Arbeit, keine Zeit für Gott ... – keine Zeit für Gott? Ach was! Ohne zu wissen, wie mir geschah, fing ich plötzlich an, Gott alle meine Bedürfnisse zu sagen und fortwährend in allem mit Ihm zu rechnen. Getrieben vom Heiligen Geist rief ich IHN „glaubend“ in jede einzelne Situation hinein, erwartete konkret Seine Führung und Hilfe. Von vornherein bezeugte ich auch meinen ungläubigen Kameraden, was ich tat. Die lachten mich aber anfänglich nur aus. Dies war mir jedoch völlig egal. Für mich wurde jetzt jede noch so geringe Situa- tion ein Anlass zum Danken und Glauben. Bei jedem Befehl sagte ich im Herzen: „Jawohl, HERR!“, und vertraute fort- während. In meinem Herzen wuchs von da an beständig eine tiefe Überzeugung heran, dass es für „Glaubende“ einen vorherbereiteten und darum besseren Weg gibt als für die „Gläubigen“ oder die gottlosen Spötter. Ich traf dann zu meiner anfänglichen Freude auch einen „gläubigen“ Solda- ten, dem ich sogleich begeistert erzählte, dass ich nun fortan nicht mehr nur „gläubig“, sondern „glaubend“ leben wollte. Dieser war aber schon zu lange „gläubig“, als dass er sich hätte mit mir freuen können. Er wies mich vielmehr mit be- sorgter Miene zurecht und warnte mich vor solcher „Schwär- merei“. Aber dies konnte meiner überschwänglichen Freude, die ich um der gefundenen Perle willen empfand, keinen Abbruch mehr tun. Ich spürte ganz deutlich, dass Gott täg- lich Grosses tun würde, wenn ich nur in allem fortan allein
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