Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

In der Seelsorge Gottes 113 davon, dass jedes Tal ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden sollen, dass das Krumme zum geraden Weg und die holprigen zu ebenen Wegen werden sollen (Lk. 3,5) 1 . Damit ist aber in erster Linie unsere Herzenszubereitung zum tieferen Empfang der heiligen Gegenwart Gottes gemeint und nicht etwa ein verheissungsvoller leichterer Weg. Jesus soll in unsere Herzen einziehen können, indem wir alles Hügelige, Krumme und Höckerige zur geraden Ebene in uns werden lassen. Heisst es nicht: „Denn ständig werden wir, die Le- benden, dem Tod überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleische offenbar werde“ (2. Kor. 4,11) ? Aber auch unsere Lebenswege werden auf dieselbe Weise ge- ebnet wie unsere Herzenswege. Sobald wir auf die gegen uns sich erhebenden Riesen mutig zuschreiten und die aufgesperr- ten Rachen bedrohlicher Umstände nicht mehr zu umgehen suchen, versetzt uns der Geist auf eine höhere Lebensebene. Wer immer sich sogleich allen neuen Herausforderungen und Unannehmlichkeiten im Vertrauen auf Gott stellt, wird diese ebenso niedertreten und bezwingen wie einst David den Riesen Goliath. Wer angesichts bedrohlicher Lebensstürme weder der Ängstlichkeit noch der Verzärtelung Raum gibt, wird wie Jesus über alle Wogen der Widerwärtigkeiten hinwegschreiten. „Zeigst du dich mutlos (schlaff) am Tag der Not, gerät auch deine Kraft in Not“ (Spr. 24,10)! Das ist göttliche Seelsorge! Entweder wir vergreifen uns mannhaft vertrauend an der Macht der Stärke Gottes und obsiegen, oder wir geben 1 „Jedes Tal wird ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme wird zum geraden Weg und die holprigen zu ebenen Wegen werden.“

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