Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Zeichen der Vollendung 141 Als letztes „Zeichen der Vollendung“ sei der „Geruch Christi“ durch uns erwähnt. Bereits Jungbekehrte tragen den „Geruch Christi“ an sich, nur ist er bei ihnen noch schwach und durch- zogen mit allerlei „sonstigen Gerüchen“. Je mehr unser Eigen- leben aber unter die lückenlose Herrschaft Gottes kommt, desto intensiver und unvermischter bricht sich der Geruch der Herrlichkeit Christi durch uns Bahn. Wie unsagbar schön und wohltuend ist es, wenn man Menschen begegnet, die in allem, was sie tun, diesen herrlichen Duft von sich geben. Wenn sie ihren Mund öffnen, hört man Christus durch sie reden, wenn sie schweigen, fühlt man sich dennoch in Seiner Gegenwart. Jeder Blick und jede Geste zeugt von Ihm. Ob sie handeln oder wandeln, sitzen oder stehen, einfach alles ist lieblich an ihnen und verbreitet den Wohlgeruch Christi. Lichtmenschen fühlen sich aus innerstem Herzen zu ihnen hingezogen, die dagegen die Finsternis lieben, bedrängt und abgestossen. Mögen all diese aufgeführten „Zeichen der Vollendung“ uns nicht zur Entmutigung ausschlagen, sondern uns vielmehr froh und frei machen! „Christus in uns“ ist die herrlichste und höchste Verheissung der Gegenwart. Auf IHN allein läuft alles und jedes hinaus. Dabei liegt es auf der Hand, dass in eine solche Vollendung kein Mensch aus eigener Kraft und An- strengung gelangen kann. Je näher wir darum dem Ziele kom- men, desto kostbarer und grösser wird uns die Gnade werden, bis wir aus tiefstem Herzen ausrufen können: „Alles, was ich bin, das bin ich allein aus Gnade“ (1. Kor. 15,10). Zu sol- cher Gnade aber können nur demütig „Glaubende“ gelangen. Sind wir nur „gläubig“ oder auch wirklich „glaubend“? Datum der Erstveröffentlichung: Dezember 1986
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