Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
16 viel zu schlecht, zu menschengefällig und unwürdig ..., und woher solltest du auch plötzlich solchen Glauben aufbrin- gen? Das bräuchte doch gewiss eine besondere ‚Gabe des Glaubens‘ usw.“ Geliebte, lasst solche Gedanken keinen Moment zu! Ver- werft sie auf der Stelle! Und ob sie auch allesamt stimmten, so änderte dies null und nichts an der Tatsache, dass es keinen einzigen Grund geben kann, der einen glaubenslosen Weg rechtfertigen würde! Gerade wenn du dich unwürdig fühlst, in Sünden und Gebundenheiten verstrickt bist, gilt dir dieses Wort. Höre! Bei Gott wiegt ein „glaubender Wandel“ weit mehr als ein „fehlerloser Wandel“. War David etwa ein feh- lerloser Mann, dass Gott ihn einen Mann nach Seinem Her- zen nannte? War irgendeines der anderen biblischen Vorbilder fehlerlos? Vielmehr war bei den meisten so ziemlich das Ge- genteil der Fall. Aber weil sie gerade inmitten ihrer Schwach- heit anfingen, „glaubend“ zu leben, verherrlichte sich Gott mächtig an ihnen. Wie sollten wir auch nur mit einer einzigen Untugend oder Sünde brechen können, wenn nicht durch den Glauben und auf dem Weg des Glaubens allein?! „Ohne ständig glaubenden Wandel aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer mit Gott verbunden wer- den will, muss stets von der Überzeugung ausgehen, dass er existiert und denen, die ihn unaufhörlich suchen, ein Belohner sein wird“ (Hebr. 11,6). Nach nichts sehnt sich Gott so sehr wie danach, dass der Mensch ununterbrochen zu Ihm aufschaut und in allem mit Ihm rechnet. Nicht zufällig heisst „Mensch“ im Griechischen »anthropos« = „Hinaufgewandt-Schauender“ . Diese glau-
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=