Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Die erste Liebe 25 Wenn wir in solchen Zeiten nicht wachsam IN IHM bleiben und unseren Umständen gemäss umso vertrauender leben, wird auch Seine Wirksamkeit IN UNS und DURCH UNS ent- sprechend geschmälert sein. So kommt es, dass sich unsere Stellung in der ersten Liebe mehr und mehr in eine Pflicht- stellung umwandelt. Dann heisst es auf einmal nicht mehr „Christus in uns und Christus durch uns“, sondern lediglich noch „Christus für uns und Christus mit uns“. Auf diesem Weg wird schliesslich alles, was am Anfang aus lauter inners- ter Zuneigung geschah, zur unausweichlichen Pflicht. Be- suchte man früher seine Freunde, geschah es noch aus lauter Herzensverlangen, sie zu sehen und ihnen ein Segen zu sein. Heute besucht man sie vielleicht auch noch, aber wie oft doch nur noch aus einem gewissen inneren Pflichtgefühl heraus ..., weil es längst wieder mal an der Zeit wäre! Verhält es sich nicht genauso auf sämtlichen anderen Lebens- gebieten? Wie vieles, das auch du einmal aus vollem Herzen tun konntest, tust du vielleicht auch heute noch in derselben Weise – aber eben, weil es dir zur Pflicht geworden ist? Wenn ich nur beispielsweise an die Stunde Stille Zeit am frühen Morgen, die Bibellese, das Gebet oder den regelmässigen Versammlungsbesuch usw. denke ... Auf Grund von Offb. 2,2-3 müssen wir annehmen, dass genau dieser Werdegang derjenige der Ephesusgemeinde gewesen sein muss; denn die Epheser hielten in allem treu durch – nur sank all ihr Tun und Wirken auf das niedrige Niveau blosser christlicher Pflichterfüllung herab. Der Abfall von der ersten Liebe ist darum auch gleichzusetzen mit einem Wechsel von der persönlichen auf eine sachliche oder fachliche Ebene. Im täglichen Leben finden sich vielerlei gleichnishafte Abbilder

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