Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
26 hierfür. Da sehen wir z.B. den Unterschied zwischen einem Beamten und einem Verliebten: Im Gegensatz zum routi- nierten Beamten dreht sich beim Verliebten alles noch um die Person, die er liebt, und nicht um eine blosse Sache oder Pflicht – ganz gleich, ob er Briefe schreibt, kocht, etwas repa- riert, einkauft oder sonst eine Tätigkeit für sein Gegenüber verrichtet. Alles geschieht allein für sie . Auch junge Mütter können am Anfang oft alles für ihr liebes Kleines tun. Kommt aber ein Zweites, Drittes oder Viertes dazu, geschieht es nicht selten, dass alles zur blossen Pflicht und Aufgabe herabsinkt. Wie elend, wenn der Ehepartner oder die Kinder zuletzt „auch noch ihr Essen brauchen“, wenn man „auch wieder einmal mit seiner Frau ausgehen sollte“ und auch „wieder einmal ein Geschenklein an der Zeit wäre“... Ach, wenn es mit uns erst einmal so weit gekommen ist, müssen wir fürchten, dass zuletzt auch noch unser letztes „Liebes- lichtlein“ umgestossen und abtransportiert wird! Es gibt nur eins: „Zurück zur ersten Liebe!“ Aber kann es überhaupt einen Weg zurück geben, wenn man erst einmal vom Strudel der Pflichten und vom Sog übermässiger Aktivi- täten erfasst wurde? Ja, es muss einen Ausweg geben, denn sonst hätte Jesus den Ephesern nicht gesagt: „Wer über- windet ...“ (Offb. 2,7). Letztlich gibt es aus allen Lebens- situationen einen göttlichen Ausweg – aber keiner fällt uns einfach billig in den Schoss. Ein Dreifaches fordert der Herr von denen, die aus der ersten Liebe gefallen sind. Dieser Weg funktioniert, nebenbei gesagt, auch in der Ehe:
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