Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
28 Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk. 10,27) 1 zeigt uns aufs Genaueste, um was es Gott geht und was den Unter- schied ausmacht. Der Priester und der Levit machten, ob- gleich sie alles richtig wussten und das Gesetz aufs Strengste beachteten, doch alles falsch. Der Samariter dagegen machte, trotz seines vielleicht verschrobenen Gottesbildes, intuitiv alles richtig, weil sein Handeln aus dem Herzen geboren war und nicht aus verstandesmässiger Pflichterfüllung. Ihm war automatisch Priorität, was Gott Priorität war. Nichts konnte diesem herzlichen Erbarmungstrieb zu viel, zu beschwerlich oder zu teuer sein. 2. „... und tue Busse ...“ (V. 5) Busse tun (griech. »metanoia«) hat weder etwas mit „Sünden büssen“, noch mit irgendwelchen frommen Gefühlsausbrü- chen zu tun, obgleich Reue-Empfindungen und dergleichen gewiss auch damit zusammenhängen können. „Nach meiner Umkehr (Busse) empfinde ich Reue“ , heisst es darum in Jer. 31,19 . Das griechische »metanoia« meint aber „Umsin- nung“, ja mehr noch: „Mit-denken“! Mit anderen Worten: Denke wieder mit Christus mit und denke Ihm weder voraus noch hinter Ihm her! Lass Ihn wieder unmittelbar selbst durch dich denken, fühlen und handeln, wie es Ihm zusteht 1 „Er aber antwortete und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.“
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