Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
32 Evangelium – Akt oder Weg? Seit Jahren haben wir es mit hilfesuchenden Menschen zu tun, dann aber auch mit solchen, die aufrichtig nach der Wie- derherstellung der Gemeinde Christi trachten. Die meisten von ihnen haben eine gemeinsame Not: Sie erfahren keine wirklichen Fortschritte. Die einen bleiben jahraus, jahrein im engen Ghetto ihrer Sünden gebunden, und die anderen werden von immer neuen Wellen der Enttäuschung heim- gesucht. So bleibt der geistliche Stand auf einem Minimum stehen; jedes über dieses Minimum hinaus erwachte Leben des Geistes wird über kurz oder lang wieder weggespült. Woran liegt dieser Niedergang auf allen Ebenen des christ- lichen Daseins? Wer vermag ihn aufzuhalten, und wer hat ei- ne echte Lösung dafür? Das endzeitlich unterwanderte Evangelium Unser Dilemma beginnt bereits bei der Grundlegung unseres Glaubens. Wir sind weitgehend von einem „endzeitlichen Evangelium“ geprägt, das es in Wahrheit gar nicht gibt. Die- ses „Evangelium“ besteht nicht mehr aus einem unaufhörli- chen Strom des Lebens, wie dies am Anfang noch der Fall war, sondern aus lauter einzelnen Akten. Diese Akte reihen sich als in sich selbst abgeschlossene Handlungen isoliert aneinander an: Da ist der Bekehrungsakt, der Wiederge- burtsakt, der Wassertaufeakt, dann vielleicht noch der Akt
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