Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
48 mühung des Menschen zu Gott zu kommen“, und wahres Evangelium zeichnet sich dadurch aus, dass Gott sich zu uns Menschen bemüht hat. Wenn unser Gott aber immerfort mit ansehen muss, wie diejenigen, die Seinen Namen vertreten, unablässig in eigenwilliger Weise Frömmigkeit üben – worin sollte Er zuletzt einen Unterschied den anderen Religionen gegenüber machen? Geschwister, wir wollen alles Gesagte als Liebe Gottes ver- stehen. Darum sage ich es abermals: Wir sollen doch nicht einem bösen Herrscher oder finsteren Despoten unterworfen werden. Wenn auch der Art und Verbindlichkeit nach eine sklavische Untertänigkeit gefordert wird, so ist es doch dem Wesen und Inhalt nach nicht so. Gott ist lauter verzehrende Liebe und voller Hilfsbereitschaft und Erbarmen. Wo wir uns aber – gemäss der Wahrheit – diese hundertprozentige Hingabe nicht im Gehorsam des Glaubens aneignen, da haben wir weder die Liebe Gottes erkannt noch haben wir Anteil am Reiche Gottes. Das „Werden“ der Hingabe Die Auslieferung unter das Haupt Christus ist somit etwas von Anfang an Radikales und Totales – und dennoch etwas stets Werdendes. Es geht hier aber in keiner Weise um eine Art abverdienende Werkgerechtigkeit, sondern vielmehr um die heilige Bewahrung des bereits empfangenen Gnadenstan- des. Denn es gilt für uns erst recht, was Gott schon durch den Propheten Hesekiel im Alten Bund angedeutet hat: „Wenn ich dem Gerechten sage: »Leben soll er!«, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so wird all
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