Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
54 Gut auf den Leuchter stellen, denn „wo keine Offenbarung ist, verwildert ein Volk“ (Spr. 29,18). Es gibt aber etwas, das noch eine weit höhere Besserungskraft in sich trägt: Das ist die Liebe des Christus. Eph. 3,19 bezeugt, dass diese Liebe alle Erkenntnis übersteigt. Diese Liebe will jedoch nicht als Alternativangebot zur Erkenntnis verstanden werden. Wir begehen stets einen grossen Fehler, wenn wir Liebe gegen Erkenntnis oder Erkenntnis gegen Liebe ausspielen. Diese beiden gehören so unzertrennbar zusammen wie die linke zur rechten Herz- kammer. Das Wort aus Eph. 3 zeigt aber auf, dass die Liebe des Christus einen Wirkungsradius hat, der denjenigen der Erkenntnis bei weitem übersteigt. Mit anderen Worten: Auch die kostbarste Erkenntnis vermag uns ab einem gewis- sen Punkt nicht mehr weiterzubringen. Dies beweist ja gerade unsere Zeit. Noch nie gab es so viele Erkenntnisse wie gerade heute. Noch nie zuvor gab es aber auch gleich- zeitig so viel Verwirrung, Zerspaltung und Untergang. Als Lösung des Problems gilt es nun nicht, wie gesagt, die Erkenntnis zu verwerfen. Das wäre das Kind samt dem Bad ausschütten. Wir wollen das Kind waschen und nur das schmutzige Wasser ausschütten. Die Erkenntnisse sind viel- fach in Ordnung, aber es fehlt an der Liebe des Christus , um diese Erkenntnisse auch Gott gemäss ausleben zu können. Was will uns die Liebe des Christus lehren? Zuerst einmal Jesu Gesinnung: Er hatte als Gottes Sohn wohl alle nur erdenklichen richtigen Erkenntnisse, aber es war ferne von Jesus, uns mit dieser Erkenntnis unter Seine Gewalt zu zwingen. Ach, wie nur allzu oft tun wir gerade
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