Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Das Leben der Gestorbenen 65 Christus den Segensbringer, den grossen Bewahrer und den Alleskönner (was er ja auch alles in Wahrheit ist) und fordert deshalb von Ihm, dass Er einem mit Seiner grossen Kraft hilft, um wieder wie zuvor ruhig und geniesserisch in dieser Welt leben zu können. Wir begehren einen allmächtigen Christus, aber stets nach unserem eigenen Gutdünken und zur Erhörung unserer eigenen Wünsche, unserer eigenen Pläne und Interes- sen. Christus aber nimmt uns gerade deshalb in Zucht, damit ER ALLEIN in ALLEM zu unserem Leben wird. Er hilft uns, diese Welt auch von ihrer lieblichsten und hellsten Seite her loszulassen. Ja, Er selbst nimmt sie Stück um Stück aus un- serer Hand. Die Gnade nimmt uns in Zucht, damit wir auch den attraktiven und „guten“ Teil dieses Kosmos verleugnen und lernen, in allem nur noch aus Christus zu leben. Dass anstelle jeder natürlichen Freude die Freude Christi tritt, dass jeder Tag nur noch allein um Christi willen lebenswert wird, dass wir uns zuletzt an nichts mehr wirklich freuen wollen, was allein dieser Welt entspringt, sondern alles in allem Christus für uns wird. Denn als Mitgekreuzigte haben wir den Zugang zu dieser Welt und die Berechtigung, sie zu geniessen, rechtlich verloren. „Ist es denn etwas Böses, sich an der schönen Natur zu freu- en?“, wird jetzt jemand einwenden. „Oder ist es Sünde, sich über einen Menschen zu freuen?“ – „Ist es etwas Schlechtes, in Urlaub zu fahren und sich mal zu tummeln?“ Geliebte, es geht beim Gestorbensein nicht um die Frage von böse und gut, auch nicht um recht oder schlecht. Es geht einzig um möglich oder unmöglich! Haben wir denn noch nicht verstan- den? Wir sind lebendig Getötete! Oder anders gesagt: Wir sind Getötete, die aber noch im Leibe dieses Kosmos gelassen worden sind. Lebendig Gestorbene oder gestorbene Lebende –

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