Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Ich-Sucht 79 oder nicht. Nur wer sein Eigenes sucht, kommt zu kurz. Lasst uns in der Stille unsere Leben hinlegen! Jede Ernte beginnt doch zuerst mit dem Opfer. Nur wer sein Leben schon am frühen Morgen zu verlieren sucht, wird daraus Kraft erhalten für die Stürme des Tages. Wollen wir in der Stille wieder das suchen, was Christi Jesu ist? Dann lasst uns im Wort danach forschen, auf welche Weise wir unser Leben heute noch mehr verlieren können – nicht, auf welche Weise wir noch mehr für uns gewinnen können! Wir suchen in der Stillen Zeit immer wieder mit aller Macht danach, auf welchen Wegen wir unser Leben erhalten können. Gott sucht auf allen Wegen danach, wie Er uns die Macht schenken kann, unser Leben zu lassen (Joh. 10,17-18) 1 . 7. Unsere Selbsthingabe Hierbei handelt es sich oft um die hässlichste Nachahmung wahrer Geistlichkeit, um die frommste Art aller Ich-Süchte. Können wir uns so opfern, dass unsere Opfer im Verborgenen bleiben? Wie steht es da mit unseren Gebeten, Gaben oder Werken? Geben wir unser Leben hin ohne die Berechnung der menschlichen Anerkennung oder des Wiedernehmens? Da hat man sich klein gemacht, entleert oder hat verzichtet – das müssen jetzt aber auch alle erfahren! Man posaunt es viel- leicht nicht gerade vor sich her wie die Heuchler, aber es gibt auch unauffälligere Wege, um anderen seine erbrachten Opfer zu zeigen. Wie viel Darstellung der eigenen Demut! Man sucht, sein Leben zu verlieren – aber im tiefsten Grunde nicht 1 „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst.“

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