Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Das Wesen der Barmherzigkeit 85 Können wir für unseren Nächsten Zeit, Kraft, Besitz und ein Stück von uns selbst abtreten? Können wir es ein Leben lang und insbesondere den Elenden gegenüber? Du sagst: „Nein, und ich werde es wohl nie in meinem Leben auch nur annä- hernd so weit bringen!“ Wohl dem, der solches einsieht, denn genauso ist es. Wahre Barmherzigkeit hat nur Einer, und das ist Christus. Er lässt sie aber allzeit gerne in uns zur Wirkung kommen, wenn wir nur mit „Ihm in uns“ rechnen. Versuche darum nie, aus eigener Anstrengung heraus barmherzig zu sein. Wenn Jesus Christus noch nicht in dir wohnt, dann bitte Ihn, dir deine Sünden zu vergeben und durch Seinen Geist in dein Herz einzuziehen. Er wird es auf der Stelle tun, wenn du es nur aufrichtig meinst. Hast du dies aber bereits getan und bist dennoch nicht zur echten Barmherzigkeit durchge- drungen, dann tue Busse über deinen Unglauben und beginne sogleich real mit „Christus in dir“ zu rechnen. Setze diese „Vertrauensübung“ in jedem neuen Moment fort, dann wird dir fortan werden, was du erwartest. Noch vieles gäbe es über das Wesen der Barmherzigkeit zu schreiben. Nur eines aber soll zum Schluss noch erwähnt werden: Die Barmherzigkeit wirkt auch ihren Feinden ge- genüber in gleicher Weise. Was setzen wir denen gegen- über frei, die es uns schwer machen, die vielleicht an uns gesündigt haben? Die Barmherzigkeit trägt, sie verurteilt nicht. Siehst du, auf diesem Gebiet gibt es für uns alle noch viel Land einzunehmen. Datum der Erstveröffentlichung: April 1987

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