Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
90 gegangen wäre? Aus diesem Grund kann ich nicht an diese süssen Jesusbilder glauben, die man ja ohnehin nicht malen sollte. JESUS war durch und durch „Mann“ und hatte gewiss auch nichts Dandyhaftes an sich. Seiner Mannhaftigkeit wegen vermag Er uns heute aus unserer Einsamkeit zu erlösen. Weil Er ein von Menschen verlassenes Leben lebte und rundherum die Prüfungen bestand, und weil Er „mit Krankheiten vertraut war“ (Jes. 53,3) 1 , kann Er uns aufs Völligste erretten. Wenn wir das ganze Kapitel von Jes. 53 einmal aus dieser Perspek- tive lesen, entdecken wir möglicherweise die dreissig Jahre des Lebens JESU auf Erden, von denen kaum etwas berich- tet ist. Ich bin davon überzeugt, dass JESUS sich bereits vor Seiner Offenbarwerdung mit den meisten unserer Nöte, Prob- leme und Krankheiten identifiziert hatte. Physisch, psychisch, geistig und geistlich hatte Er sich mit uns eins gemacht. Wen wundert es da, dass keiner auf die Idee kam, über die- sen „profanen“ Zimmermann Tagebuch zu führen? 3. Die Identifikation der neutestamentlichen Gemeinde Wir haben deutlich aus den Opfern im Alten Testament und dem Opfer JESU gesehen, dass die segnende Kraft Gottes nur mittels Identifikation zu den Bedürftigen fliessen konnte. Dass dem so ist, wissen auch die meisten Gotteskinder. Deshalb verkündigen wir ja, dass JESUS der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Der grosse Unterschied zur christlichen Kirche 1 „Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.“
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