Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
94 oder besser gesagt „Identifikationsschmerzen“ gefasst machen müssen. Nur halbe Hingaben „bewahren“ vor diesen Kämp- fen. Gewiss geht es bei uns nicht um solche Dimensionen, wie JESUS sie zu erdulden hatte – schliesslich litt Er ja für eine ganze Welt und vollbrachte dadurch das vollkommene Erlösungswerk. Je tiefer wir aber in den Dienst CHRISTI eindringen, desto tiefer dringen wir auch in die Identifikation ein oder wie Paulus es nennt: „... in die Gemeinschaft seiner Leiden“ (Phil. 3,10). Was erwartet uns konkret? Ich las einmal von einer ganz einfachen Frau, die sich für ihren predigenden Ehemann in der Fürbitte einsetzte. Mit seiner Bewilligung betete sie zuletzt zwei bis drei Nächte die Woche durch und dies drei Jahre lang. Sie hatte einfach ein solches Verlangen nach einem geistlichen Durchbruch. Bevor eine ganz aussergewöhnliche Erweckung ausbrach, durchlitt sie die „Qualen der Verlorenen“, wie sie es selber nannte. Niemand kann es beschreiben, was wirklicher Gebets- dienst kostet, als nur derjenige, der sich ihm mit Leib, Seele und Geist hingegeben hat. Du spürst den Ruf, Kranken die Hände aufzulegen, damit sie gesund werden? Dann genügen deine Tränen nicht. In keinem anderen Mass als in dem, wie du das Prinzip des Leidens am eigenen Leib und Leben erfahren hast, wirst du hernach auch den Leidenden dienen können. Ich rede vom „Prinzip des Leidens“, weil Identifikationsleiden sich nicht notwendigerweise ebenfalls in Form von Krankheiten aus- wirken müssen. Es können irgendwelche Leiden sein. Aber
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=