Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
97 Die Absicht des Kreuzes „Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach“ (Mt. 16,24). „Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Äl- testen und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir eine Ver- führung zur Sünde, denn du sinnst nicht auf das, was Got- tes, sondern auf das, was der Menschen ist“ (Mt. 16,21-23). So wie Petrus die Absicht des Kreuzes nicht verstand und deshalb eine scharfe Zurechtweisung nötig hatte, so haben auch wir es, besonders im Blick auf das Kreuz, immer wieder nötig, zurechtgewiesen zu werden. Wir lesen im obigen Text, dass auch wir unser Kreuz auf uns nehmen sollen. Haben wir die Absicht des Kreuzes in unserem Leben verstanden? Viele Christen möchten selber ihr Kreuz auswählen und den Zeitpunkt ihres Gekreuzigtwerdens bestimmen. Aber das geht nicht. Das Kreuz ist kein „Selbstmordinstrumentarium“! Nur derjenige kann es darum auf sich nehmen, über den zuvor von höherer Instanz her ein Todesurteil verhängt wurde. Und ein solches ist über die ganze Menschheit verhängt worden
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