OCG-Jugend - Elaion-Verlag

108 Warum ich das alles erzähle? Weil ich es im Geist genauso erlebe. Wie leicht können wir da reinfallen, dass wir unmo- tiviert an unserem Platz stehen und, wenn eine Unruhe oder ein Problem kommt, auch noch wegrennen wollen. Oder wir bleiben nicht treu an unserem Platz im Organis- mus, sondern rennen nur ständig den Unruhen hinterher und können sie doch nicht bezwingen. Ich habe es zu Hause ebenso erlebt, dass der Friede gar nicht mehr da war, wenn ich gesehen habe, dass Mama Hilfe brauchte, z. B. beim Wäschezusammenlegen oder beim Ab- trocknen, und ich ihr dann aber nicht aus eigenem Antrieb freudig geholfen habe. Doch wenn ich sehe, dass Mama Hilfe braucht, und ich dann von selbst komme und ihr helfe (also mich in diesen Riss stelle), freut sie sich und ich selber auch, und das Leben ist voll oben. So können wir immer mehr sie- gen, weil wir dem Gegner keinen Platz mehr lassen! Und wer unser Gegner ist, ist ja ganz klar: der Tod. Ihn dürfen wir kein einziges Tor schiessen lassen. Wenn es ihm doch gelingt, schiessen wir dafür noch mindestens sieben Tore mehr! Machst du mit? Ich möchte an meinem Platz den Riss fül- len, denn darauf liegt grosse Kraft! Deine Désirée Der falsche Blick Jan-Henoch Sasek (16 J.) Genau vor drei Jahren fuhr ich am letzten Schultag der Klasse mit meinem Fahrrad zur Schule. Es regnete heftig und durch das Fahren im Regen spritzte es mir alles ins Gesicht.

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