Militärdienst mit Sinn - Jan-Henoch Sasek - Elaion-Verlag

Sinn des Geistwandelns 23 Sinn meines Auftrages Anhand einer Predigt meines Vaters, mit dem Titel: „Freimut am Tag des Gerichts“, erkannte ich, dass Konfrontation mein Pro- gramm ist. Daraufhin trieb mich der Geist, ungefähr in der Hälfte meiner Militärdienstzeit, einen Antrag zu stellen für eine Kompa- nierede. Nach wochenlangem Ringen und Dranbleiben bekam ich die Möglichkeit, an einem bevorstehenden Kompanieabend der 13. Woche, eine ca. 30-minütige Rede vor der gesamten Kompa- nie (ca. 80 Rekruten und Unteroffiziere) zu halten. Zuerst begann ich ihnen zu zeigen, wie gut es uns eigentlich geht, im Vergleich zu anderen Ländern, da viele meiner Kollegen all das Gute, das wir ständig erhielten als selbstverständlich hinnahmen und sich demgemäss auch manchmal unzufrieden verhielten. „Ja, wir ha- ben ein Dach über dem Kopf, haben einen guten Schlafplatz, schmackhaftes Essen und vieles mehr. Es geht uns sogar so gut, dass eine Studie unseren Wohlstand wie folgt beschreibt: „Die grösste Angst der heutigen Zivilisation besteht nicht mehr in der Angst vor Kriegen oder Hungersnöten, sondern vielmehr in der Angst, sein Handy zu verlieren!“ Eigentlich schockierend, nicht wahr?! So begann ich den Bogen zu spannen und sie zu konfron- tieren mit der Not und dem Leid in der Welt. Bevor ich ihnen z.B. den erschreckenden Kurzfilm der nuklearen Bombardierung von Hiroshima zeigte, nahm ich Bezug auf die von mir – zu Beginn – gestellte Frage, wie ihr Gemütszustand sei. Denn Fakt war, dass damals 60.000 Menschen eine solche Frage nicht mehr beantwor- ten konnten, wie es meine Kameraden taten mit „gut, danke“. Weisst Du wieso? Weil sie einfach tot waren. 100.000 Menschen konnten diese Frage auch nicht mehr mit „gut“ beantworten, da sie schwer verletzt waren und an heftigen Schmerzen litten. So

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