Sieg der Herrlichkeit - Ivo Sasek - Elaion Verlag

Der Sturz des Antischristen 119 sich vielmehr gerade umgekehrt: Ausnahmslos überall dort, wo wir im Deutschen mit „Vergebung“ übersetzten und da- mit die juristische Rechtfertigung von der Sünde meinen, da spricht die Heilige Schrift von ganz realer und praktischer Loslassung von der Macht der Sünde. Und überall dort, wo wir im Deutschen mit „Erlösung“ übersetzten und wiederum nichts anderes als Sündenvergebung damit meinen, da spricht die Heilige Schrift vom Loskauf. Die Konsequenz davon ist, dass uns dadurch das Erbe der göttlichen Natur, unser Wandel in den Vollkommenheiten Christi, unser Glaube an unsere Übernatürlichkeit und das Recht auf übernatürliche Umwand- lung im Jetzt und Heute fast gänzlich geraubt wurden. Ich gehe zur Beweisführung über. Apolytrosis und Aphesis Apolytrosis bedeutet Loskauf und Aphesis bedeutet Loslas- sung, Entsendung oder Entlassung. Wenn man einen Gefange- nen durch ein Lösegeld loskaufte, so war dies die Apolytrosis: »apo« = von … weg, »lytron« = Lösegeld. Das Lösegeld er- kaufte dem Gefangenen die juristische Freiheit. Ein Gefan- gener brauchte aber mehr als nur die Apolytrosis, d. h. den Loskauf. Er brauchte auch die Loslassung, die Entlassung und Entsendung aus dem Gefängnis. Solange er die Gitterstäbe noch vor seinem Gesicht hatte, nützte ihm der rein juristische Loskauf noch nichts. Erst als man die Gitterstäbe hochzog und ihn in die Freiheit entliess, war er wirklich frei, losgelassen eben. Und dieses Befreien von den Gitterstäben und Entsen- den, Entlassen in die Freiheit, meint in der griechischen Sprache die Aphesis. Loskauf (»apolytrosis«) ohne Loslassung (»aphesis«) ist daher für einen Gefangenen etwa dasselbe wie

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