Sieg der Herrlichkeit - Ivo Sasek - Elaion Verlag

Geschenkte Willigkeiten 63 Jesu Wiederkunft genommen wurde? Ja, wo ihm einzig eine immer unglaubwürdigere Hoffnung auf ein herrlicheres Leben danach eingeträufelt wurde und noch wird? Wen wundert’s, wenn diese ausgeblutete Herde leichter allen Prachtentfal- tungen der Welt verfällt, wo ihm doch jegliche Prachtentfal- tung aus ihrem Erbe, dem oberen Heiligtum, versagt wird? Da mühen sich die Prediger und Pfarrer, die Pastoren und Ältesten in ihren Versammlungen ab und finden hernach kaum genug Hände, um die Stühle wieder zurückzustellen, den Boden zu wischen und die Toiletten zu putzen – da ist keinerlei Willigkeit eines gesamten Volkes! Und was das hilfesuchende Volk betrifft, brachte es eine Szene, die ich wohl hunderte Male erleben musste, hinsichtlich der Grund- problematik so auf den Punkt: Denn sooft ich während unse- rer Reha-Jahre dem Volk gepredigt hatte, kamen hernach ir- gendwelche Zuhörer zu mir und wollten mich noch unter vier Augen sprechen. Wie allerorts suchten sie natürlich Seelsor- ge. Nach endlos ermüdenden Gesprächen ertappte ich mich dann immer wieder bei dem Ausspruch: „Aber genau dies habe ich doch eben in meiner Predigt ausführlich erklärt.“ Erst nach Jahren aber wurde mir diese sich immer wiederho- lende Erfahrung zur Vision der Wahrheit. Weil man dem Volk über Jahrhunderte hinweg immer nur leeren Trost gepredigt hat, weiss es nun gar nicht mehr, wie man glaubt. Das falsche Evangelium, das alle Herrlichkeiten erst auf den Himmel, bzw. auf die Wiederkunft des Herrn verlegte, schlug sich in einer regelrechten Erbsünde des „diabolischen Unglaubens“ nieder. Dadurch wurden wir sowohl zu einem mystischen, als auch zu einem dem Materialismus verfallenen, verweichlich- ten, geistlich blinden und total glaubensunfähigen Volk. So schrie ich über Jahre zum Herrn, was hier zu tun sei, wie die-

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