Panorama-Nachrichten | April 2020

18 Jetzt standen wir um 18:00 Uhr freitags mit einem kleinen Leiterteam in diesem „Schuhschachtel-Saal“ (15x kleiner als die ursprünglich gemietete Halle) und nahmen die Masse ab, testeten die Internetleitung – besichtigten die Lage und sie war menschlich gesehen aussichtslos . Der Saal verfügte nur über eine einzige Stromzapfstelle und um die Dreharbeiten durchzuführen, müssten wir unsere eigene Bühne vor die vorhandene Bühne stellen, was den Saal nochmals drastisch verkleinerte. Zudem war alles so eng, dass wir nicht mit Gewissheit sagen konnten, ob wir die Rückprojektionsleinwand – selbst verkleinert – überhaupt aufgestellt bekommen usw. usf. Doch der Friede war darauf, das Unmögliche trotzdem zu wagen, auch ohne einen einzigen der sonst vorhandenen Nebenräume z.B. für persönliches Gepäck oder Kistendepots oder irgendetwas. Über Nacht erstellten wir neue Aufbaupläne und Listen, auf denen wir fest- hielten, welche Kistennummern wir nun in der neuen Lage aus den 16 Hängern nicht brauchten. Da das Nadelöhr durch die eine Tür samstagmorgens um 7 Uhr aber sooo gewaltig war, konnten wir keine Wartezeiten für das zeitauf- wändige Aussortieren von Kisten bei den Hängern zulassen – da zudem nur ein Hänger nach dem anderen vor die Halle fahren konnte. So mussten wir doch alle Kisten unsortiert in die Halle hineinreichen. Da dies insgesamt drei Stunden dauerte, fehlten im Aufbauablauf natürlich immer wieder mal z.B. die entscheidenden Bolzen, um die Traverse hochzulassen oder die Bühnen- beine usw. Vielleicht war die entscheidende Kiste ja erst im Hänger Nummer 14 oder 15??? Es war der grösste Nervenkitzel und Adrenalinschub, den ich je bei einem Veranstaltungsaufbau erlebt hatte. Zudem blieb ein Aufbauleiter aufgrund der damaligen Corona-Massnahmen zuhause, der aber sonst ein sehr zentrales Gerät (Switch für Projektion, Livestream, Aufnahme und Film) auf- baute und wir bemerkten dies erst kurz vor Veranstaltungsbeginn, als gewisse Signale einfach nicht funktionierten … Im Glauben trotzten wir aber allen Widrigkeiten und sprachen es immer wieder laut aus: „Die Veranstaltung wird stattfinden!!“ Um 10:15 Uhr war alles fertig aufgebaut durch ein orga- nisches unbeschreibliches Wunder!!!! Per Live-Stream konnte die Veran- staltung dann mit einer leichten Verspätung gestartet und in die ganze Welt gestreamt werden. Ein „kleines Grüppchen“ Zuschauer war vor Ort anwesend. Es war ein gewaltiges Treffen, einfach herrlich, historisch und gigantisch!! Ich könnte hier noch Story um Story erzählen … Der Abbau verlief dann rückwärts vom oben geschilderten „unmöglichen“ Aufbau … Also leere Kis- ten wieder reinreichen, volle Kisten rausreichen … Ich denke, Eure Phantasie lässt in etwa die Vorstellung zu, was dies für eine mega Herausforderung und Glaubensprojekt war. Wir jubelten vor Freude, als wir es geschafft hatten, auf die mit dem Hallenwart vereinbarte Zeit die Halle blitzblank zurückzu-

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