Panorama-Nachrichten | April 2020

20 Sport: Es kommt der Moment, wo es fürchterlich schmerzt im Muskel. Wenn man dort dranbleibt, dann geht es das nächste Mal schon besser, bis man schliesslich zum richtigen Bodybuilder wird. Das hat mich mega motiviert (also nicht der Bodybuilder, sondern der Durchbruch in die neue Welt J ). So habe ich begonnen, mich diesen unbequemen Momenten in meinem Alltag wieder bewusst zu stellen. Weil dort im Kleinen der Durchbruch in die neue Welt ist! Zum Beispiel war in unserem Toner-Lager eine kleine Unordnung, die ich – so muss ich leider zugeben – schon längere Zeit vor mir herschob. Es schien einfach NIE zu passen, sich dem anzunehmen. Als ich kürzlich wieder über die Unruhe stolperte, blieb ich stehen: „Herr, das ist schon so lange eine Not. Jetzt schiebe ich es einfach nicht mehr länger heraus. Wie gehst Du es an?“ Ausgerechnet jetzt stillzustehen und sich diesem „Detail“ anzunehmen, schmerzte schon ein bisschen, denn viele andere Dinge hätten gleichzeitig auch noch sein sollen. Doch blieb ich dieser inneren Wirkung treu, dass jetzt der Moment ist, um mich der Unruhe zu stellen. Und plötzlich kam Strom auf die Leitung: Innerhalb kürzester Zeit hatte ich nicht nur die Toner aufgeräumt, sondern gleich noch die alten ausgemistet, dann den ganzen Übersichtsordner neu sortiert und optimiert und das ganze Lagerräumchen gekehrt. Eine Tonne „Toner-Last“ fiel von mir ab und ich hatte so Freude an dem aufgeräumten Regal. Jedes Mal, wenn ich nun daran vorbeigehe, freue ich mich an diesem kleinen errungenen Sieg! Dasselbe erlebe ich seither an allen Ecken und Enden: Sei das mit der alten Telefonliste, mit dem Putzplan für meine Haus- haltsverantwortungen, mit der unordentlichen Abfall-Station etc. Überall ist es derselbe Ablauf: Es ist zwar ein „Schmerzmoment“, sich der Unruhe zu stel- len, bis man das aktuelle Reden des Herrn in die Situation hinein empfangen hat. Aber wenn man dort nicht aufgibt, bis man es glaubend in die Ruhe gebracht hat, dann kommt nachher solche Herrlichkeit! Und das Schöne ist: Durch das „Training“ geht es jedes Mal ein bisschen einfacher und schneller. Vielleicht wirkt dieses kleine Beispiel fast schon lächerlich verglichen mit den grossen Problemen, die wir auf dieser Welt noch zu meistern haben. Aber ich bin überzeugt: Wenn wir in unserem Alltag, in den vielen verächtlich kleinen Situationen üben und all die Unruhen beständig ins Leben verwan- deln, dann werden wir auch in den grossen Stürmen unerschütterlich stehen können. Dann werden wir den hilfesuchenden Menschen Halt geben und ihnen den Weg zeigen können, wie auch sie hineinfinden in die neue Welt. Das motiviert mich total. Denn nach dieser neuen Welt sehnen wir uns alle! Also: Herzlich willkommen im Alltags-Training für die Durchbrüche in die neue Welt! Deine Julia

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