Panorama-Nachrichten – Juli 2020
4 steckende Geschosse entfernt. Beides trifft bildhaft genau den Nagel auf den Kopf. Wesentlich für uns ist aber in erster Linie, dass wir den unumgänglichen Prozess verstehen, was da an uns geschieht. Kurz gesagt führt Gott alle Menschen gleichsam in die Wüste ihres Eigenlebens, wo sich Hunger und Durst nach wah- ren Werten bilden, Sehnsucht nach den saftigen Auen gottgedachter Lebens- formen, sprich Gott gelebter Menschheits-Organismen. Wir ernten aber nichts, was wir zuvor nicht bewusst gesät haben Dies ist ein Lebensgesetz. Israel wollte sich über Generationen hin nicht sammeln lassen von seinen Gott, bis Er sprach: „Siehe, euer Haus wird euch ÖDE gelassen.“ (Mt. 23,38) Das klingt für uns Menschen nicht nur dramatisch – es ist dramatisch, und zwar bis aufs Äusserste. Doch aus Gottes Perspektive entfaltet sich hier nur der ganz gewöhnliche Sterbeprozess eines Samens, der von seiner Ego-Individualität hin zur fruchtbaren Vervielfältigung gelangen soll. Um unseres Eigenwillens willen nimmt Gott es ganz gelassen, legt Seinen Finger aber auf den wunden Punkt und nennt unser Dilemma wie in Lk. 13,35 noch etwas unmissverständlicher beim Namen: „Siehe, euer Haus wird EUCH überlassen. Ich sage euch aber: Ihr werdet Mich nicht sehen, bis es geschieht, dass IHR sprecht: »Gepriesen sei, der für sich Wiederkommende in wahrem Sein des Herrn!«“ (so etwas genauer). Die in Mt. 23,38 zuvor genannte Verödung ist mit anderen Worten ein Produkt des Eigenwillens. „Siehe, euer Haus wird euch überlassen!“ Kurzum: von Gott losgelöste Vereinzelung führt zur Verödung! Wir befinden uns gerade an einem Wendepunkt der Völkergeschichte. Jetzt bekommen die Völker, was sie über lange Zeit begehrt haben. Aber nicht weiter in Form von Vorteilen durch selbstschonende Absonderung, sondern in Form realer Ernte all dessen, was sie zu „guter Zeit“ gesät haben. Man denke aller- dings nicht, dass sobald diese Ernte eine kommende schlechte Zeit offenbart, man dann einfach rufen könne: „Ich bin nun zwar verarmt, aber juhu, Gottseidank gibt es noch diesen mich wieder reich machenden Organismus.“ Nein nein, so billig kommt da keiner rein. So wenig, wie ein streunender Lump ohne Grundkenntnis, ohne Instrument und Übung plötzlich in ein Sinfonie-Orchester reinkäme. Doch so dramatisch sich alles Weltgeschehen auf der einen Seite entwickelt, so verheissungsvoll führen uns die härtesten Stunden der Versuchung und Dürre dem göttlichen Ziel entgegen. Die tragische Geschichte von Josef, der von seinen elf Brüdern als Sklave in die Vereinzelung verkauft wurde, ist in den Augen von uns Menschen unverzeihlich und brutal, aus der Sichtweise Gottes hingegen heilsfördernd, Leben rettend, Völker vereinend. Glückselig, wer dies sehen kann, so wie der verkaufte Josef
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