Panorama-Nachrichten – Juli 2020

5 es selber sehen konnte. Denn als die ganze Welt in Hungersnot war und Josefs Brüder am Ende all ihrer Möglichkeiten zerschmettert vor Josef auf dem An- gesicht lagen, sprach dieser zu ihnen: „Und nun betrübet euch nicht, und es entbrenne nicht in euren Augen, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt.“ „Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten.“ ( 1. Mo. 45,5.7 ) Das Ende (Ziel) der Vereinzelung Wie der Bildhauer seinen Meissel beiseite legt, wenn er den letzten Schlag an seinem Einzelobjekt getan hat, und wie der Zimmermann den Balken in den Gesamtbau einfügt, sobald er die Endgestalt aus dem abgeschnittenen Baum herausholen konnte, so wendet sich auch das trennende Schwert von uns ab, sobald uns Gott in die vorherbestimmte Verfassung und Gestalt hat wandeln können. Oder wo das mündige Mitfliessen mit dem himmlischen Haupt innerhalb des Gesamtgefüges gewährleistet ist. Wieder anders gesagt: Der Bann der Vereinze- lung nimmt ein Ende, wo die Zelle ihren von Gott zugedachten Platz im Organis- mus eingenommen hat; wo der vorherbereiteten Aufgabe des Individuums und seinem schöpfungsgemässen Dienst Genüge getan ist; das Schwert der Vereinze- lung ruht, wo Gott uns wesensmässig alles in allem und alles in allen geworden ist. Es gibt auch sanfte, temporär verordnete Wege zur heilsamen Vereinzelung Damit meine Ehefrau, meine Familie und meine Mitarbeiter ausreichend Gele- genheit zum mündigen Werden in Gott bekommen, trennt Gott mich seit jeher regelmässig für etwa eine Woche pro Monat für Aussendienste von ihnen ab. In den ersten Jahrzehnten unseres Werdens hielt ich regelmässig auswärtige Semi- narwochen. Seit der Erstellung der I-VO arbeite ich regelmässig eine Woche pro Ausgabe in der Vereinzelung. So muss meine Crew ständig mündig vor Gott leben. Das trennende Schwert zwecks mündiger Einsheit ist so lebens- wichtig für uns, wie das Ein- und Ausatmen in der Brust. Noch heute fragt sich alle Welt, wie Jesus es passiv zulassen konnte, dass sein Freund und Grossprophet Johannes der Täufer geköpft wurde. Doch die Antwort ist eine ganz einfache: Johannes predigte zwar korrekt den Christus, der alle hinein in Seinen Heiligen Geist taufen würde, sprich: hinein in die Mündigkeit durch Gott führen würde. In der Praxis aber setzte Johannes damit fort, seine im Wasser getauften Jünger um sich zu scharen und nicht allein ihnen, sondern auch allem Volk, bis hin zu den Zöllnern und Soldaten, detailliert vorzukauen, was sie zu tun und zu lassen hatten ( Lk. 3,11-16 ). Nachdem dadurch viele dachten, er selber sei der Christus ( V. 15 ) und sogar Streitfragen aufbrachen zwischen den Jüngern Jesu und denen

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