Panorama Nachrichten – Februar 2021

18 Grosse. Wenn die Kinder zu Hause lernen, in die Eigenverantwortung zu kommen, dann können sie es auch dann, wenn wir ihnen mal wirklich nicht mehr helfen können. Anstatt nach dem Abendbrot den Kindern jeden kleinen Schritt „zehn Mal“ vorzukauen, ermutigten wir sie daher: „Ihr wisst alles, was jetzt dran ist!“ Plötzlich funktionierte das Zähneputzen, Pyjama anzie- hen und sich bettbereit machen wie geschmiert J . Wow, es geht! Ähnlich lief es auch fast jeden Morgen, wenn ich Samantha (5 J.) für den Kindergar- ten bereitmachte. Dies war für uns beide oft ein Katapult, welches uns schlagartig aus der Ruhe brachte. Was einen plötzlich so alles zu stören ver- mag. Die Schnürsenkel, die nicht bei beiden Schuhen genau gleich fest zu- gezogen sind. Oder die Mütze, die minimal schief sitzt oder die Regenhose, die über einem Stiefelchen etwas tiefer runtergezogen ist als beim anderen … Das sind natürlich existentielle Probleme, besonders wenn die Zeit etwas drückt. J Doch auch hier fanden wir die Lösung in eben beschriebener Vi- sion. Samantha kann alles! So übergaben wir ihr die Verantwortung, sich ganz selbstständig für den Kindergarten bereit zu machen, ohne dass ich ihr helfen brauche. Seither ist der Unterschied wie Tag und Nacht. Fröhlich be- wältigt sie das und wir können uns mit Freude verabschieden und ich schaue ihr noch lange nach, wie sie an der Strasse entlang hüpft. Herrlich! J Selbst bei der kleinen Kosima (3 J.), die sich nicht selten den Spitznamen „Chao- sima“ gefallen lassen musste, beginnt die Mündigkeit zu erwachen. Manch- mal zog sie, gefühlt, eine Spur der Verwüstung hinter sich her. Doch plötz- lich sehe ich im Augenwinkel, wie sie unaufgefordert kleine Dinge beim Vorbeigehen wegräumt oder nicht benötigtes Licht löscht und von selbst meine Bedürfnisse wahrnimmt. Wunderbar, diese ersten Ansätze des „Du weisst alles und hast alles in Dir!“ Möge dieses vollkommene Wissen noch durchgehend und vollständig in den Kindern der neuen Welt und natürlich in uns allen erwachen! Ganz liebe Grüsse Deine Sulamith Gegenseitiges Wahrnehmen in der Familie (Stefan Ruff, 31 J.) Als Vater von vier kleinen Kindern bin ich immer wieder herausgefordert, neben Arbeit, OCG-Diensten und vielem mehr, meine Familie zu hirten. Umso mehr wünsche ich mir dann jeweils am Abend nach strengen Tagen, in eine harmonische Familie nach Hause kommen zu können, wo die Bezie-

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