Previous Page  5 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 5 / 24 Next Page
Page Background

5

Teamimpulse

Der Himmel gibt Signal

(von Elias Sasek, 24 J.)

In einem Serverraum unseres Hauses war Kabel-Chaos. Wir durften

während der vergangenen Monate viele neue Informatik-Systeme

anschaffen und das Räumchen platzte aus allen Nähten. Mich störte

das zunehmend und so schien mir ein sommerlicher Montagmorgen wie

dafür geschaffen, wieder einmal für Ordnung zu sorgen. Da das hinter

uns liegende Wochenende für alle sehr anstrengend war, hatte zwar mein

Vater den Wunsch geäussert, dass alle Mitglieder unserer Familie, die es

sich einrichten könnten, an jenem Montag noch frei machen sollten. Doch

das war schnell überhört oder auf den Nachmittag verschoben ...

So hantierte ich dann am Montagmorgen mit meinem Bruder Joschua

im Serverraum. Zur Mittagszeit liefen wichtige Systeme immer noch

nicht, so dass ich schliesslich zu spät und schweissgebadet zum

Essen erschien. Die Familie hatte Verständnis. Auch, dass mein Teller

trotz meiner Verspätung als erster leergefuttert war, fiel nur meiner

kleinen Schwester Boasa auf. Kein Wunder, dass alles so zackig ging –

meine Gedanken waren immer noch drei Etagen tiefer im Serverraum.

„Am Nachmittag könnten wir wieder mal auf den Uetliberg spazieren

gehen“, hiess es. Wenn ich die Mittagspause bis 14:00 Uhr noch durch-

arbeite, sollte ich auch mitgehen können. Also stürzte ich mich direkt

nach dem Essen wieder in den Kabelsalat. Der Uhrzeiger tickte bedroh-

lich schnell gegen 14:00 Uhr und der letzte Server lief noch nicht, als die

Familie schon zur Abfahrt bereit war. „Ich brauche noch ca. 15 Minu-

ten!“, meinte ich. Schliesslich verging dann doch eine halbe Stunde, bis

unser Familienbus dann endlich Richtung Zürich rollte. Die Familie

hatte wieder Verständnis. Schliesslich waren sie auch froh, dass alles

wieder lief und ordentlich war. In Zürich angekommen, sollte die

Wanderung zur Bergspitze 45 Minuten dauern. Als wir ca. 15 Minuten

unterwegs waren, öffneten sich unerwartet die Himmelsschleusen. Wie

sich die nächste halbe Stunde herausstellte, war es nicht nur ein kurzer

Platzregen, sondern alle wurden bis auf die Socken nass und waren

unterkühlt, bis wir oben ankamen. Kaum unter Dach liess der Sturz-

regen nach und die Sonne zeigte sich wieder, um dann aber zeitgleich mit

unserem Abstieg wieder zu verschwinden und erneuten starken Regen-

güssen Platz zu schaffen.